Guter Debütantenerfolg

Deutsche Meisterschaft in Essen

Am Wochenende 20. – 23. Juni war mit Jakob Gürsesli der erste von unseren Nachwuchssportlern bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften U17 in Essen auf dem Baldeneysee am Start.

Nachdem Jakob erst seit letztem Jahr im November mit dem Wettkampfsport bei der MRG begonnen hat, waren die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt. Im Leichtgewichts-Einer musste er sich mit 26 Gegnern aus ganz Deutschland messen. Sein persönlicher erster Gegner war dabei jeden Tag erst Mal die Waage. Bei 1,86 Meter Körpergröße und einem Limit von 65 Kilogramm musste er mit dem Essen aufpassen, was aber über die Tage problemlos funktionierte.

Dann ging es auf dem Wasser mit den Kontrahenten los. Der Modus bei der großen Anzahl von Sportlern lautete, „immer mindestens Zweiter werden“. Dies funktionierte auch direkt im ersten Rennen am Donnerstag und damit war Freitag für uns frei gewesen, da Jakob direkt in das Halbfinale am Samstag einzog. Auch dort kamen die ersten Beiden in das Finale A, die nächsten Zwei in das Finale B um Platz 7 bis 12 und der Rest konnte abreisen. Nach etwas Feintuning setzte sich Jakob durch und landete direkt im Finale A um die Plätze 1 bis 6.

Das kam dann doch etwas unerwartet für seine erste Deutsche Meisterschaft, war aber eine schöne Herausforderung. Im Finale war aber sehr frühzeitig klar, dass die Konkurrenz den Sport schon seit ein paar Jahren macht und mehr kann. Auch die Taktik, vom Start heraus in der Spitze mitzufahren und zur Not nach 1000 Metern aufzugeben funktionierte nicht und so musste Jakob die Spitze des Feldes bereits nach 250 Metern der 1500-Meter-Strecke ziehen lassen. Wobei der Abstand im Ziel nicht übermäßig groß war und der 6. Platz bei der ersten DM würdig vertreten wurde.

Große Kleine in Grünau

Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen

Genau eine Woche später waren dann unsere “Kleinen” dran. Auch hier waren es mit Johannes Haag und Emil Neumeyer die zwei Neueinsteiger, die direkt die Landesqualifikation in Saarburg gemeistert hatten und in Berlin beim Bundeswettbewerb der Jungen und Mädchen an den Start durften.

Johannes haben wir frühzeitig an den Mainzer Ruder-Verein vermittelt, da dort mit Olaf Lutz ein guter Sportler in seiner Gewichts- und Altersklasse unterwegs ist und mit Frank Loch ein Trainer zur Verfügung steht, der sehr viel Erfahrung im Kinderrudern hat. So konnte Johannes dieses Jahr bei vielen Regatten im Lgw. Doppelzweier an den Start gehen, die dieses Boot bis zum Bundeswettbewerb nie verloren hatte.

Der Bundeswettbewerb zeichnet sich durch eine 3000-Meter-Strecke am Freitag, einen allgemeinen Sportwettkampf am Samstag und ein 1000-Meter-Rennen am Sonntag aus. Dabei werden die Boote am Sonntag nach den Ergebnissen vom Freitag in die jeweiligen Finals A-… gesetzt. Da der Doppezweier das ganz Jahr schon technisch sehr gut gelaufen ist, war die 3000-Meter-Strecke erwartungsgemäß schnell. So konnte sich das Boot mit einem zweiten Platz direkt für das A-Finale empfehlen. Dort musste die Mannschaft am Sonntag allerdings erfahren, was es heißt in Grünau Regatta zu fahren. Als Zweiter über die 3000 Meter wird man im A-Finale in die Mitte (in unserem Fall Bahn 4) gelegt und wenn dann der Wind vom Ufer kommt, muss man schon sehr stark sein, wenn man da nach vorne fahren will. So ist Johannes im Doppelzweier mit Olaf bei seiner ersten Meisterschaft auf Platz 4 gelandet, was aber eine sehr gute Leistung war.

Emil hat diese Saison, mangels Alternativen, den Einer gewählt. Schon bei den ersten Regatten konnte man erkennen, dass er mit zunehmender Erfahrung immer schneller wurde und darüber hinaus in Rheinland-Pfalz nur einen Gegner aus Koblenz hat, der überhaupt auf Landesebene in seinem Geschwindigkeitsbereich fuhr. So qualifizierten sich die beiden Boote sicher für Berlin. Da Emil seine 26 Gegner überwiegend nicht kannte, war auch da die Devise, sich nicht irritieren zu lassen und mit maximaler Geschwindigkeit über die 3000-Meter-Strecke am Freitag zu fahren. Am Ende stand die sechstschnellste Zeit auf dem Papier und damit ebenfalls ein Platz im A-Finale.

Auch Emil kämpfte sonntags mit dem Wind, da er mit Bahn 6 ganz außen war. Das ging schon mit dem Start los, bei dem Emil kurzzeitig die Richtung verloren hatte und auf den ersten Schlägen mächtig korrigieren musste, um nicht das Albano zu treffen. Über die Strecke konnte er sich wieder gut an die Gegner heran schieben und lag zwischenzeitlich auf Platz 4. Ob er den noch verteidigen konnte oder auf Platz 5 geschoben wurde, war bis Redaktionsschluss nicht auszumachen. Der Veranstalter wird die Ergebnisse vielleicht mal irgendwann nachreichen.

Beide Jungs haben sich jedenfalls sehr ordentlich geschlagen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der ganze Ruderverband Rheinland-Pfalz nur 5 Boote ins A-Finale gebracht hat, war unsere Ausbeute ausgezeichnet.

Text: Peter Plötz