Der frühe Vogel fängt den Wurm
Die Regatta in Krefeld 2021
Oh ist das früh!!! Samstag morgen 4.30 Uhr aufstehen. Was hat mich da geritten??? Am Vorabend haben wir bereits die Boote für die Regatta in Krefeld verladen, den Bus beladen, so das wir am Samstag früh los fahren konnten. Da Maxim um 09.00 Uhr auf die Waage musste (Leichtgewicht Ruderer müssen das) ist Peter mit seinem Bus vorweg gefahren.
Dass es für mich zu früh war, haben wir gemerkt, als wir losfuhren und ich mir nicht sicher war, ob die Anhängerkupplung richtig eingerastet ist. Das ist im Dunkeln auch schwer zu erkennen. Also: Anhalten, Aussteigen, Nachschauen, Sicher ist sicher. Nur warum bewegt sich das Gespann, wenn ich draußen bin?! AHH, die Handbremse war nicht richtig angezogen. Also rein in den Bus und bremsen und alles sichern. So jetzt sind wir aber alle wach. Was eine Schrecksekunde. Alles gut gegangen. Wir setzen unsere Fahrt fort und kommen vor Köln in einen Stau. Warum müssen die ausgerechnet an dem Wochenende die Fahrbahn erneuern? Tatjana ruft an und sagt, wir sollen uns nicht stressen, die Starts wurden um eine Stunde verschoben wegen Nebels. Okay, das wird dann heute ein langer Tag.
Wir kommen 45 Minuten später als geplant an, haben aber genug Zeit uns einzurichten. Es macht einen heiden Spaß mit unserer Jugendrenntruppe unterwegs zu sein. Alle packen mit an, keiner beschwert sich, jeder hilft jedem. Alles total unkompliziert, so mag ich es.
Als erstes sind Flora Reategui Richter und Anna Wolf im Junioren Doppelzweier in der Leitungsgruppe II dran und gewinnen souverän mit sieben Sekunden Vorsprung. Tolle Leistung! Hier sei erwähnt, dass Flora eigentlich viel lieber im Kanu sitzt. Also ich sehe sie viel lieber im Ruderboot.
So jetzt kommt Maxim in der Leistungsklasse I. Hier starten die richtig schnellen. Maxim der bisher alles abgeräumt hatte, muss sich mit 2 Sekunden Abstand leider mit dem 2. Platz begnügen, war mit seinem Rennen aber zufrieden.
Dann starten Viola und Tatjana. Sie müssen gegen deutlich jünger Mannschaften antreten und kämpfen wacker. Aber die Gegner sind altersbedingt einfach zu stark. Trotz allem haben sie in ihrer Altersklassen eine Medaille errungen.
Ja und dann unsere Miss 100-Prozent: Charlotte Münzing gewinnt ihr erstes Rennen bei den Mädchen (Einer 13 Jahre Leistungsklasse III) sehr souverän mit 15 Sekunden Vorsprung, das zweite Rennen am Sonntag wurde im harten Endsport von Charlotte gewonnen mit fast 2 Sekunden Vorsprung. Tolle Leistung an beiden Tagen. Auch hier ist immer wieder die Hilfsbereitschaft zu erwähnen und Charlotte war immer mit dabei. Vielen Dank Charlotte!
Und dann kam ein sehr denkwürdiges Rennen im Mastersbereich: Thors Hammer fuhr auf mit Ingo Starck. Und das Rennen war der Hammer. Die Altersklasse D (ab 50 Jahre) fuhr gegen die Altersklasse C (ab 43 Jahre). Hier belegt Ingo den Dritten Platz. Alle alten Herren haben in dem Lauf die Altersklasse C geschlagen – um Längen. (Warum habe ich nicht in C gemeldet dann hätte ich gewonnen, mimmimi).
Als nächstes startet Mathis Seckler im Junioren Einer LGR III. Hier belegt Mathis einen 4. Platz gegen sehr starke Gegner.
So jetzt kommen nochmal die Master, Viola Herr & Ingo Starck. In dem Rennen waren wir (mit 50) die Jungen und hatten ein super Rennen. Wir belegen den 2. Platz in einer für uns guten Zeit 4 Sekunden hinter dem Sieger.
Genug für heute von den alten Damen und Herren berichtet schauen wir auf unsere Zukunft im Verein.
Als nächstes Startet Anna Wolf im Junioren Einer LGR. II. Sie fährt sehr stark und gewinnt den zweiten Platz in einem starken Lauf.
Jetzt kommt Carolin Hinn. Sie startet bei den Leichtgewicht Frauen LGR II und fährt einen ordentlichen zweiten Platz ein in einem starken Feld mit nur 4 Sekunden Abstand. Und weil das unserer Caro nicht reicht, fährt Sie kurz danach ein zweites Rennen im Frauen Einer gegen die Schwergewichte. Hier zeigt Caro Ihre Qualitäten, muss sich knapp mit 1,5 Sekunden aber auch wieder mit dem 2. Platz zufrieden geben.
Für den Samstag gegen 18.00 Uhr das letzte Rennen mit Mathis & Maxim im Doppelzweier LGR II. Die beiden dominieren das Rennen deutlich und verweisen die Konkurrenz auf die Plätze. Super Leistung.
So dann ab ins Hotel, was essen und dann schlafen. Es war ein langer und anstrengender Tag.
Sonntag Morgen. Wir treffen uns beim Frühstück. Anna, Flora, Maxim und Peter mussten schon vor uns los, weil die drei relativ früh starten sollten. Hoffentlich ist es heute nicht nebelig. Sonst wird es heute Abend sehr spät.
Wir haben ein tolles Hotel mit gutem Frühstück und netten Gesprächen. Aber warum fühle ich mich wie durch den Wolf gedreht? Die anderen sehen alle so frisch aus. Meine Beine sind schwer. Verdammter Mist, wie soll ich heute zwei Rennen schaffen. Der Jugend macht das offenbar nix aus. Ja ich glaube das T-Shirt, welches man auf den Bild sieht, ist wohl doch wahr.
Das Wetter spielt mit. Es herrschen gute Rennbedingungen. Die 1000-Meter-Strecke in Krefeld ist traumhaft. Alles sehr gut organisiert und sehr professionell.
Wieder starten Flora und Anna zuerst im Doppelzweier. Heute haben Sie allerdings etwas Pech, fangen einen Krebs, wegen eines kleinen Steuerfehlers. Nun ja, das passiert halt im Eifer des Rennens. Trotzdem holen die beiden einen guten dritten Platz.
Ach ja, gestern wie heute haben die beiden dem MRV mal gezeigt wie schnell Sie sind. Der MRV kam mit keinem seiner Boote an unseren Mädels vorbei. Klasse Leistung!
Maxim muss sich auch heute wieder mit dem zweiten Platz begnügen. Ja die Leistungsdichte hier ist hoch. Aber wie ich Maxim kenne, lässt er das nicht auf sich sitzen.
Dann kommt wieder Ingo im Einer mit den schweren Beinen. Beim hochfahren sehe ich Charlotte, die mir verzweifelt zuruft, sie sei doppelt gemeldet. Leider kann ich Ihr nicht helfen, aber die Schiedsrichter haben es bemerkt und Charlotte noch in den richtigen Lauf gebracht.
Ich liege am Start und dann warten wir rund sechs Minuten, weil kein Schiedsrichterboot da ist. Ich denke mir „Oh Mann, muss das sein?“. Dann der Start. Ich komme gut weg und liefere mir mit dem Sieger von gestern einen heißen Kampf. Ich liege sogar leicht vorn auf Platz eins und das junge Gemüse hinter uns beiden Oldies. 500 Meter sind rum, die Hälfte, wir kämpfen immer noch Bugball an Bugball, da kommt ein Zwischenspurt von meinem Gegner, dem ich leider nichts mehr entgegen zu setzen habe. Er gibt mir dann gut 1,5 Bootslängen Abstand. Schade, aber jetzt weiß ich, ich muss hinten raus noch stärker werden. Schöner Nebeneffekt: Wir haben uns verabredet, eine Renngemeinschaft zu bilden.
Auch Mathis wird diesmal Dritter und verbessert sich gegenüber gestern um einen Platz.
So und jetzt noch einmal die Masters. Viola & Ingo haben gestern ja hart gekämpft und wollen heute nochmal angreifen. Und das tun Sie dann auch. Vom Start weg setzen die beiden sich ab. Ab der 500 -Meter-Marke verwalten die beiden Ihren Vorsprung von zwei Bootslängen und kontrollieren das Rennen bis zum Schluss und gewinnen diesen Lauf mit gut 6 Sekunden. Der Abstand in der gleichen Altersklasse waren sogar 20 Sekunden Vorsprung. Das war ein Rennen wie ich es mag.
Anna hat sich in ihrem Einer heute leider mit 83 Hundertstel geschlagen geben müssen. Schade, das war sehr eng.
Aber es wird heute noch enger.
Jetzt kommt wieder unsere Caro im Frauen-Einer. Gegen die Schwergewichte hier belegt Sie einen dritten Platz. Aber Sie fährt ja noch ein Rennen, im Leichtgewicht-Einer und jetzt wird es richtig dramatisch. Im Fotofinsh muss sich Caro mit 46 Hundertstel geschlagen geben. Das ist hart. Liebe Caro, Kopf hoch wir trainieren weiter.
Zu guter letzt nochmal Maxim und Mathis im Doppelzweier. Da haben die zwei leider um 3 Sekunden das Nachsehen und belegen Platz 2. Und das trotz eines großartigen Endspurts.
Also zusammengefasst haben wir sechs Siege, zehn zweite Plätze, vier dritte Plätze, einen vierten Platz. Das ist eine gute Ausbeute für unseren kleinen Verein in 21 Rennen.
Jetzt alles zusammenpacken, verladen und zurück fahren. Der Verkehr meint es gut mit uns. Kurz nach 20 Uhr können wir die Boote abladen. Aufriggern werden wir am nächsten Tag. Da die Jugend ja auch noch Hausaufgaben machen muss. Die Eltern werden angerufen und holen ihre erfolgreichen Sportler ab.
Es war ein ereignisreiches Wochenende. Vielen Dank auch an Peter, der alles gut vorbereitet und ehrenamtlich die Jugend sehr häufig begleitet und weiterentwickelt. Das ist schon mal eine Erwähnung wert und auch nicht selbstverständlich, da hier sehr viel Zeit benötigt wird.
Die Mastersruderer übernehmen die Fahrtkosten auch für die Jugend mit, um den Verein hier nicht zu belasten.
Also ein großes Dankschön auch an die tolle Jugendgruppe, die wir alle weiter fördern sollten.
Und ich möchte den Bericht nutzen, um um etwas Unterstützung zu bitten. Wir benötigen noch vier Skulls für unseren Rennzweier “Alter Schwede”. Die kosten etwa 1.300 Euro. Ich habe bereits 950 Euro als Spendenzusage, fehlen also noch 350 Euro. Wer möchte und kann hier noch ein paar Euro geben, damit wir auch für diese tolle Boot gutes Rudermaterial haben und weiter Siege für die MRG einfahren können? Bitte meldet Euch bei mir gern auch per WhatsApp unter 0151/16515004.
Text & Fotos: Ingo Starck