Es schwammen ein paar Fässer
In Gesellschaft ist man nie allein
Angefangen hat alles mit ein paar Fässern, auf denen ein Bootshaus schwamm. Das war 1936. Das Bootshaus gehörte zur Mainzer Rudergesellschaft von 1902 – die mit der Mainzer Ruder-Gesellschaft von heute nur wenig mehr als Name und Sportgeräte gemein hatte.
Anfangs, 1902, residierte die Rudergesellschaft noch am Mainzer Winterhafen, rund sechs Kilometer rheinaufwärts vom heutigen Standort. In direkter Nachbarschaft gab es den “Mainzer Ruder Club Fortuna 1898” und den “Mainzer Ruder Club von 1903”. 1936 zog die Rudergesellschaft mit ihrem schwimmenden Bootshaus in den Floßhafen, den heutigen Industriehafen.
Im zweiten Weltkrieg wurde alles zerstört. Nach dem Krieg warfen die drei Vereine zusammen – der Club Fortuna, der Ruder Club und die Rudergesellschaft – und fusionierten zur neuen “Mainzer Ruder-Gesellschaft von 1898”.
Das gemeinsame Bootshaus in der Gaßnerallee wurde 1960 gebaut. Es steht auf Erbpachtgelände der Stadt Mainz und ist Sinnbild für unser Verständnis von “Verein” geworden. Einen teuren Bau konnten wir nicht finanzieren. Es war ja schon kaum Geld für einen einfachen Bau da. Alle packten mit an – im Bootshaus an der Gaßnerallee steckt rund 80 Prozent Eigenleistung.
Das gemeinsame Engagement am Bootshaus förderte natürlich den Zusammenhalt und brachte Menschen zu uns, die gerne rudern, aber nicht auf Wettkampf-Niveau. Sie begannen, unser Revier rund um die Wachsbleiche zu erkunden – als reines Freizeitvergnügen an der frischen Luft. Der Breitensport blühte auf.
Heute ist das die größte Sparte innerhalb der “Mainzer Ruder-Gesellschaft von 1898”, organisiert regelmäßig Wanderfahrten auf Rhein, Main, Mosel, Neckar, Lahn, Donau, Ems, aber auch schon mal auf den Gewässern unserer Nachbarn in Frankreich oder in der Schweiz.